Lexikon

Esoterik
griech.: esoterikos; innerlich. Ursprünglich das Wissen, das einem inneren Kreis von --- Eingeweihten vorbehalten ist. Strenggenommen sind schon der --- Schamane und seine Schüler ihrem Stamm gegenüber Eingeweihte. Auch innerhalb von
Religionsgemeinschaften bildeten sich immer wieder Gruppen, deren Mitglieder sich intensiver um die Erfahrung des Göttlichen bemühten als der Rest der Gemeinde. Diese inneren Kreise schirmten sich bis zu einem gewissen Grad von ihrer Umwelt ab. Außenstehende fanden nicht leicht zu ihnen, und nie nahmen sie einfach jeden auf, der ihnen beitreten wollte. Der Schüler mußte für die Erfahrungen, die ihn erwarteten, erst innerlich bereit sein.
Die Unterweisung verlief schrittweise, meist über mehrere Stufen der Einweihung. Jede dieser Stufen durfte der Schüler erst dann nehmen, wenn er dafür reif erschien. Die Entscheidung darüber trafen die weiter Fortgeschrittenen. Den Schülern wurden nicht nur kognitive Inhalte vermittelt, sie wurden unter Aufsicht der Lehrer kontrolliert gewissen Erfahrungen ausgesetzt, etwa durch
--- Rituale, --- Meditationen und andere Übungen.
Durch ihre intensiven Studien erlangten die Eingeweihten ein tieferes Verständnis der Welt und ihrer inneren Zusammenhänge. Deswegen begegneten ihnen die Uneingeweihten immer mit einer gewissen Vorsicht; es wurde allgemein angenommen, daß esoterisches Wissen auch magische Macht verleiht.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)