Lexikon

Schamane
>Schamane< ist die anthropologische Bezeichnung für den Medizinmann in Nordasien und Amerika. Schamanismus ist ein uralter Weg persönlichen Lernens und Handelns im Hinblick auf Gesundheit und Heilung unserer selbst, der Gemeinschaft und der Umwelt. Der >heilende Weg des Herzens< ist ein zentraler Bereich der schamanischen Arbeit. Der Begriff Heilen bezieht sich im Schamanismus jedoch nicht nur darauf, Krankheiten zu heilen. Die Fähigkeit zu heilen erlangt der Schamane erst nach seiner Initiation, der eine lange Lehrzeit vorausgeht. Danach steht er mit der anderen Wirklichkeit und den Geistern in Verbindung. Durch das Erkennen der kosmischen Ordnung weiss er nun um die grösseren Zusammenhänge der Schöpfung. Daher ist der Weg des Schamanen in erster Linie ein spiritueller Weg. Im Schamanismus werden bewusstseinserweiternde Techniken und auch Drogen verwendet. Carlos Castaneda berichtet in seinem Werk, das mit den >Lehren des Don Juan< beginnt, ausführlich über den Peyote Kult. Peyote ist ein Kaktus, der Halluzinationen hervorruft. Die Schamanen versetzen sich mit Hilfe von Peyote und bestimmten Ritualen in --> Trance, in der sie ihre Visionen erleben. Der >Schamanenflug< ist ein --> ausserkörperliches Erlebnis, zu dem der Schamane in diesem --> veränderten Bewusstseinszustand fähig ist.
Der Weg des Schamanen ist eine Synthese von Himmel und Erde, von geistiger und irdischer Welt, die sich gegenseitig durchdringen. Daher ist der Körper ein natürliches Instrument der Seele, dem genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt wird wie dem Geist. Der Schamanismus ist daher von einer sehr lebensnahen Symbolik durchdrungen, die auch in den Gebeten, Gesängen, Tänzen, Ritualen und Zeremonien zum Ausdruck gebracht wird.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)