Lexikon

Symbol
Bildliche Darstellung einer Idee oder eines Prinzips Das S. steht für etwas, das mit dem analy tischen Verstand allein nicht zu erfassen ist und sich der vollständigen Beschreibung entzieht. Da sich die Esoterik mit ebensolchen Zusammenhängen befaßt, wimmelt es in ihr von S. en. Sie können sehr abstrakt sein - z. B. wenn im Hinduismus die --> Elemente durch geometrische Figuren symbolisiert werden (Erde - gelbes Quadrat, Wasser - silberner Halbmond, Feuer - rotes Dreieck, Luft - blaues Sechseck, Äther - schwarzes Ei) - oder sehr anschaulich, z. B. wenn ein Turm, der von einem Blitz getroffen wird, den göttlichen Zeugungsakt darstellt (eine Auslegung der Karte XVI, "Der Turm" im --> Tarot). In gewissem Sinne können auch alle --> Mythen symbolisch aufgefaßt werden; esoterische Lehren machen aber darüber hinaus genaue Angaben, in welcher Beziehung die durch S. e bezeichneten Kräfte zueinander stehen. So beschreibt etwa die --> Astrologie detailliert das Zusammenspiel von Prinzipien, die durch --> Pla neten und --> Tierkreiszeichen symbolisiert werden. Auch --> Kabbala und --> Tarot stellen solche geordneten Systeme von S. en dar, welche die Grundkräfte des Universums und ihren Zusammenhang wiedergeben sollen.
In --> Ritualen wird extensiv von S.en Gebrauch gemacht: Die Adlerfeder symbolisiert den Großen Geist, die Hostie den Leib Christi, der Schlangenstab die Kraft der Erde usw. Allerdings ist diese Art von Zusammenhang stärker, als unser moderner Gebrauch des Wortes vermuten läßt (da heißt "rein symbolisch" soviel wie "nicht wirklich"). Die Verbindung von S. und Symbolisiertem wird als sehr konkret und real wirksam aufgefaßt. Wer also in diesem Sinne symbolisch handelt, muß genau darauf achten, was er tut.
Lit.: Hans Biedermann: Knaurs Lexikon der Symbole. München 1989.

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)