Lexikon

Leben nach dem Tode
Faßt man das Seelenleben des Menschen als Funktion seines Nervensystems auf, so kann es ein L. nicht geben. Da der Zusammenhang zwischen Nerventätigkeit und psychischem Erleben nachgewiesen ist, schien die Frage lange Zeit wissenschaftlich geklärt.
Es gibt allerdings Vorgänge, die darauf hindeuten, daß dieser Zusammenhang nicht so eng sein muß, wie er normalerweise ist. Dazu zählen --> Nahtod-Erfahrungen: Menschen, die bereits "klinisch tot" waren, dann aber doch reanimiert wurden, berichten erstaunlich oft von intensiven Erlebnissen. Da in solchen Fällen nicht nur Herzschlag und Atmung, sondern auch die Hirnströme aufhören, ist schwer zu erklären, wie psychisches Erleben überhaupt stattfinden konnte. Am beunruhigendsten ist, daß die Reanimierten oft detailliert über Geschehnisse berichten können, die passierten, während sie derart leblos waren. Ein ähnlich rätselhaftes Wahrnehmungsvermögen tritt bei --> außerkörperlichen Erfahrungen auf. Wer sie macht, hat das Gefühl, an einem anderen Ort zu sein als sein Körper. Trotzdem denkt und fühlt er, nimmt "dort" die Dinge korrekt wahr. Obwohl es hier gar nicht um das Leben nach dem Tode geht, werden außerkörperli che Erfahrungen doch als starkes Indiz für eine unabhängige Existenz der Seele gewertet. Diese ist auch notwendig, wenn eine Verbindung zwischen "den Toten" und den Lebenden möglich sein soll. Vorgänge, die immer wieder als eine solche Kommunikation aufgefaßt werden, sind etwa: --> Erscheinungen, bei denen ein Verstorbener für Lebende sicht bar wird; Kontakte, die über ein --> Medium hergestellt werden (--> Spiritismus), --> Besessenheit, die Kontrolle eines Lebenden dtlrch die Seele eines Verstorbenen. Einen anderen Zugang eröffnet die --> Reinkarnationsforschung. Sie sucht nach Belegen dafür, daß ein und die selbe Seele in immer wieder neuen Körpern lebt, und versucht, frühere Leben zu ergründen.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)