Lexikon

Einweihung
Die Aufnahme in eine esoterische Gemeinschaft und die Übermittlung von geheimen Wissen. E. en werden für gewöhnlich mit bestimmten --> Ritualen verbunden, wozu die Verleihung eines neuen Namens gehören kann; oft muß der Eingeweihte auch den Eid ablegen, gewisse Dinge nicht an Außen stehende weiterzugeben. Viele Gruppen sehen meh rere Stufen oder "Grade" der E. vor.
Ursprünglich war die E. eine Schwelle, die verhindern sollte, daß esoterisches Wissen jenen zugänglich wurde, die dafür nicht bereit waren. Der Kandidat mußte also die inneren Voraussetzungen mitbringen. Sein fester Wille, eingeweiht zu werden, genügte nicht; weder Geduld, Geld noch Macht konnten die E. erzwingen. Dieser Gedanke ist im Laufe der Zeit stark verwässert worden. Moderne Gruppierungen sind oft an einer großen Mitgliederzahl interessiert; außerdem gilt es als undemokratisch, jemandem etwas zu verweigern, was anderen zugestanden wird. Heutige E .en sind meist Belohnungen für Loyalität zu einer bestimmten Gemeinschaft und ihrem Oberhaupt. Die entsprechenden Zeremonien stellen dann kaum mehr dar als eine Feier anläßlich des Beitritts zu einer Organisation.

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)