Lexikon

Energiesysteme
Nach dem neuesten Stand der Wissenschaft gibt es im Universum vier Energiesysteme; Elektromagnetismus, Schwerkraft, starke und schwache Nuklearenergie. Physiker vermuten, dass es ein einheitliches universelles Energiefeld gibt, dessen Existenz aber noch zu beweisen ist. Obwohl die Chinesen und Inder nichts von diesen vier Energien wissen, basiert ihre Medizin auf der Annahme, dass der Kosmos von einer Urenergie durchdrungen ist. Diese Auffassung findet sich in allen Lebensbereichen östlicher Traditionen wieder.
Die Chinesen nannten diese Energie >Chi<. Auf der Vorstellung dieser Urenergie basiert die --> Akupunktur. Bei den Yogis ist die Urenergie als >Prana< bekannt. Beide Traditionen vermitteln, dass die Fähigkeit, diese Lebenskraft zu nutzen, der Schlüssel zu Gesundheit und spirituellem Wachstum ist.
»Prana im menschlichen Körper ist Teil des Atems des universellen Geistes. Durch Ausübung des Pranayama versucht man, den individuellen Atem mit dem kosmischen Atem in Harmonie zu bringen.« (Iyengar: >Licht auf Yoga<, siehe auch unter --> Atmen).
Prana verteilt sich durch Energiekanäle, die Nadis, im Körper. Diese Kanäle werden bei den Chinesen >Meridiane< genannt. Nach indischer Auffassung gibt es sieben Hauptzentren, in denen die Lebensenergie gespeichert ist, die --> Chakren. Die Chakren befinden sich an der Wirbelsäule, beginnend in der Steissbeinregion bis zum Scheitel. Die Chakren stehen in Zusammenhang mit dem Drüsensystem und bilden Zentren, durch die die Energie so umgesetzt wird, dass sie der Körper aufnehmen kann.
Auch die Esoterik des Westens geht von der Existenz einer kosmischen Urenergie aus, die im Menschen wirksam ist. Diese Vorstellung findet sich in der von --> Rudolf Steiner begründeten --> Anthroposophie wieder.
(mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)