Lexikon

Synergetik
Die Synergetik - die Lehre vom Zusammenwirken der Kräfte - wurde von dem Stuttgarter Professor für theoretische Physik Hermann Haken begründet. Sie ist die "Wissenschaft vom geordneten, selbstorganisierten, kollektiven Verhalten, wobei dieses Verhalten allgemeinen Gesetzen unterliegt."* Die Synergetik ermöglicht ein ganz neues Verständnis der Entstehung von komplexen Strukturen und Systemen jeglicher Art.
Teilsysteme organisieren sich danach selbständig zu komplexeren Systemen, so können immer wieder aus scheinbarer Unordnung - aus Chaos - neue Ordnungen entstehen. Nach Hermann Haken ist auch das Gehirn ein sich selbst organisierendes System: "Gelangen Nervenimpulse von den Sinnesorganen auf das Netzwerk der Gehirnzellen, so bilden sich bestimmte Verbindungen mehr aus als andere. Auf diese Weise entsteht das Netzwerk mit seiner Funktionstüchtigkeit erst während und durch die Benutzung."*
Die Selbstorganisation vollzieht sich nach Haken immer als Wechselspiel zwischen dominanten, d.h. ordnenden, und von diesen beherrschten "Untersystemen" oder Subsystemen. Dabei bedingen sich "Ordner" und Subsysteme in ihrer Existenz und Funktion gegenseitig. Im Gehirn wären zum Beispiel die Gedanken als "Ordner" anzusehen, die elektrochemischen Vorgänge im Neuronennetzwerk wären die Subsysteme. Die Synergetik führt zwangsläufig zu einem
ganzheitlichen Verständnis von Systemen, zum Beispiel auch des Systems Mensch: "Körper und Geist bedingen sich gegenseitig."*
Mehr dazu siehe: http://www.silverchord.net/synergetik
*) Alle Zitate wörtlich oder sinngemäß aus:

Quelle: Hermann Haken, Synergetik: Die Lehre vom Zusammenwirken, Reinbek 1995