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Es braucht dringend Bewusstsein für die manipulativen Kniffe der Unternehmen
Wien - Smartphones, Tablets und Co.: Am laufenden Band präsentieren die großen
Elektronik-Hersteller neue Modelle. Die Produktionszyklen werden immer kürzer,
die Qualität leidet. Der aktuelle Rückruf der Galaxy-Note-7-Geräte von Samsung
aus Sicherheitsgründen zeigt die Auswüchse dieser profitorientierten
Billigproduktion. Marktführende Unternehmen haben über Jahre daran gearbeitet,
uns zu einer Wegwerfgesellschaft zu machen. Das aber geht auf Kosten von Umwelt
und kommenden Generationen.
Wenn beim Smartphone bereits nach wenigen Monaten der Akku aufgibt, ist der
Ärger groß. Austauschen scheint oft nicht möglich, da der Stromspeicher fest im
Gerät eingebaut wurde oder neue Modelle jeden in Frage kommenden Ersatz bereits
vom Markt gedrängt haben. Ein Alltag ohne Handy ist allerdings für die wenigsten
eine Alternative. Als Lösung des Dilemmas greifen viele gleich zu einem neuen
Smartphone – irgendwo gibt es immer eines im Sonderangebot. Das defekte Handy
hingegen landet im Müll.
Wegwerfwahn ist ein ernstzunehmendes Phänomen unserer Gesellschaft. Neben
einwandfreien Lebensmitteln oder Kleidungsstücken finden auch Elektrowaren immer
schneller ihren Weg in den Müll. Der Grund: Weltführende Elektronikanbieter
schlagen aus unserem Drang nach Neuem Profit. Sie drängen die KonsumentInnen zum
Neukauf, anstatt selbst nachhaltiger zu produzieren. Slogans wie „Hau weg, den
Dreck“ (Saturn) kombiniert mit einkalkulierten Defekten in den Produkten
beeinflussen uns gezielt. Um diesem Konsumwahn entgegenwirken zu können, braucht
es dringend Bewusstsein für die manipulativen Kniffe der Unternehmen.
„Die Konzerne kommen nur mit ihren Tricks durch, weil wir sie damit
durchkommen lassen“
Während vor 50 Jahren eine Waschmaschine auf jahrzehntelange Haltbarkeit
ausgelegt war, ist die Qualität der meisten Elektronikgeräte heutzutage auf eine
kurze Haltbarkeitsdauer abgestimmt – dafür sorgen speziell eingebaute
„Sollbruchstellen“, beispielsweise ein Gewinde, das früher aus Stahl war und nun
aus Plastik eingebaut wird. Trotz preiswerter Herstellung wird das Produkt
überteuert als „Schnäppchen“ vermarktet, wodurch der Kunde das Gefühl bekommt
einen guten Deal zu machen. Oft werden die billigen Geräte zusätzlich so
konstruiert, dass eine Reparatur vorsätzlich erschwert wird. Gleichzeitig gibt
es beinahe wöchentlich neue Markenprodukte, die uns zum Neukauf anstatt zur
Reparatur bewegen sollen.
„Die Konzerne kommen nur deshalb mit ihren Tricks durch, weil wir sie damit
durchkommen lassen“, warnt Sepp Eisenriegler, Umweltberater und Leiter des
Reparatur- und Servicezentrum (R.U.S.Z.) in Wiens 14. Bezirk. Seit bereits 20
Jahren zerlegt und repariert er für seine KundInnen Elektronikgeräte
marktführender Firmen. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrung fasste er die
Methoden der Elektronikanbieter in seinem kürzlich erschienenen Buch
„Konsumtrottel“ zusammen. Die Gleichgültigkeit der KonsumentInnen empfindet er
als äußerst bedenklich. „Im Zweifelsfall nehmen wir es hin, beim Kauf
technischer Geräte ein bisschen abgezockt zu werden. So schlimm wird es schon
nicht sein, denken wir, sonst hätte bestimmt schon jemand etwas dagegen
unternommen“, erklärt Eisenriegler.
Der Wegwerftrend geht auf Kosten kommender Generationen
Nicht nur das Geldbörserl leidet unter dem Wegwerftrend. Unser
verschwenderisches Konsumverhalten erschöpft die stark begrenzten Ressourcen
unseres Planeten und nutzt zudem seine ärmsten BewohnerInnen aus. Allein für die
Herstellung von Smartphones werden unter anderem Gold, Lithium sowie seltene
Erden verwendet, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Afrika zu Tage
befördert werden, um bei uns nach wenigen Monaten wieder im Müll zu landen.
Weltweit marktführende Unternehmen nehmen für ihren Profit massive Schäden für
unsere Umwelt in Kauf. Leidtragende werden vor allem die kommenden Generationen
sein.
Umso dringender müssen schnellstmöglich politische Rahmenbedingungen für eine
Trendwende geschaffen werden. In Österreich haben die Grünen kürzlich im
Umweltausschuss des Parlaments mit dem Antrag „Stopp dem Wegwerfwahn!“ ein
Konzept zur Umgestaltung vorgelegt. Mit der Halbierung der Mehrwegsteuern auf
Reparaturen und der gleichzeitigen Erhöhung der Kosten beim Neukauf sollen
Neuanschaffungen zur zweiten Wahl werden.
Am Ende liegt es aber auch an jedem einzelnen von uns umzudenken.
Zusammenschlüsse wie das
Reparaturnetzwerk
Wien bieten eine hilfreiche Alternative, um Geld und Ressourcen zu sparen
und dem Wegwerfwahn entgegenzutreten. Aus Alt macht Neu! (greenpeace)
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