Lexikon

Morphogenetisches Feld
griech.: morphe; Form, genesis: Entstehung. Von dem russischen Biologen Alexander Gurwitsch (1874-1954) geprägter Begriff, der von dem Engländer Rupert Sheldrake (geb. 1940) erweitert und zu einer umfassenden Theorie ausgebaut wurde. Gurwitsch nahm an, daß Organismen bei ihrer Entwicklung in ein bereits bestehendes Feld hineinwachsen, das ihre Form bestimmt. Dieses M. F. bewirkt z.B., daß ein künstlich halbierter Embryo doch noch zu einem ganzen Organismus heranwächst oder aus einem kleinen Teil einer Pflanze (einem Ableger) eine große Pflanze wird; in solchen Fällen füllt das Lebewesen das ganze vorgesehene Feld aus. Nach Sheldrake baut sich der Einfluß eines M.F. s kumulativ über die Zeit auf: jeder Organismus nimmt bei seiner Entstehung über das Prinzip der "morphischen Resonanz" Kontakt mit dem bereits bestehenden Feld auf und verstärkt es daraufhin durch seine Existenz. Je öfter sich ein bestimmtes M. F. also manifestiert hat, desto stärker wird es.
Darüber hinaus nimmt Sheldrake an, daß dieses Prin zip auch für andere Vorgänge als nur das Wachstum gilt. Ganz allgemein ausgedrückt: was schon einmal geschehen ist, wird in Zukunft in der gleichen Form leichter geschehen. So kristallisieren z.B. neu synthetisierte Substanzen mit der Zeit immer schneller aus, auch wenn dies in weit voneinander entfernten Labors geschieht. Und auch Lernaufgaben werden offenbar immer leichter, je öfter sie jemand in der Vergangenheit gelöst hat, wie Sheldrake anhand der Analyse von psychologischen Tierversuchen zeigen konnte.
Damit M. F. er so wirken können, müßte ihr Einfluß unabhängig von räumlichen und zeitlichen Zusammen hängen sein. Es läge also eine Form von Kausalität vor, welche die moderne Naturwissenschaft nicht vorsieht, das esoterische Denken dagegen sehr wohl. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich, daß Sheldrake zwei altehrwürdige Konzepte wieder aufgegriffen hat: die "ätherische Hülle" (--> Ätherleib) im Falle des räumlichen M.F.s, und die --> Gedankenform für alle Felder, die nicht mehr räumlich vorstellbar sind. (mehr dazu siehe “Themen”)

Quelle: Rainer Kakuska, “Der Esoterik-Leitfaden” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)