Lexikon

Makrobiotik
In den Augen ihrer Anhänger ist die Makrobiotik eine Lebenseinstellung. Dem Aussenstehenden erscheint sie eher als eine besondere Art der Ernährung, die auf dem Grundsatz basiert: »Du bist, was du isst« Wenn wir uns ausgewogen ernähren, dann sind wir gesund. Krankheit ist eine Folge falscher Ernährung. Die makrobiotische Ernährung dient gleichermassen der Heilung und der Gesunderhaltung des Körpers.
Der Begriff >Makrobiotik< wurde von dem westlich orientierten Japaner George Oshawa geprägt. Oshawa studierte japanische, chinesische und indische Philosophie und setzte einige Grundprinzipien dar aus in die Makrobiotik um. Ein zentraler Gedanke der Makrobiotik ist die Unterteilung der Nahrungsmittel in --> Yin und Yang, den beiden gegensätzlichen, aber komplementären Manifestationen der Lebensenergie >Chi< (siehe unter --> Akupunktur).
Welche Nahrungsmittel die richtigen sind, ist individuell verschieden und hängt vom persönlichen Lebensstil, vom Wohnort und vom Klima ab. Yin-Nahrungsmittel wachsen in heissem, trockenem Klima über dem Erdboden und enthalten sehr viel Wasser. Dazu gehören unter anderem Blattgemüse und Kopfsalat. Yang Nahrungsmittel gedeihen bei kaltem, nassem Wetter und sind trockener, härter ünd fester. Die meisten Wurzelgemüse werden der Yang-Energie zugeordnet.
Der Yin- oder Yang-Charakter eines Nahrungsmittels kann durch die Art des Kochens und durch Hinzufügen von Salz verändert werden. Kurze Kochzeiten und Salz erhöhen die Yin-, lange Koch zeiten die Yang-Kraft. Bestimmte Nahrungsmittel werden in der Makrobiotik ganz vermieden, weil sie zu extreme Energien enthalten. Dazu gehören Zucker, der zuviel Yin Energie besitzt, und Fleisch, Geflügel und Eier, weil sie zu extrem Yang-betont sind. Die richtige Balance zu finden ist in der makrobiotischen Ernährung nicht leicht. Viele geben sie daher wieder auf, weil sie zu viele detaillierte Kenntnisse erfordert. Die Anhänger der Makrobiotik sind oft ausgesprochene Fanatiker, deren Verhalten fast schon neurotisch wirkt. George Oshawa starb 1966. Sein Werk wird von --> Michio Kushi weitergeführt, der die Makrobiotik in der ganzen Welt verbreitet.

Quelle: David Harvey (Hrsg.) “Handbuch Esoterik” Heyne Verlag (siehe “Bücher”)