Das folgende ist aus einem Artikel von Kenneth F. Weaver, wissenschaftlicher Redakteur des "National Geographic Magazine", einer in akademischen Kreisen hochgeschätzten Zeitschrift, die sich hauptsächlich mit naturwissenschaftlichen und soziologischen Themen befasst.

Dieser Artikel berichtet über das "Forschungsprojekt Turiner Grabtuch" aus dem Jahr 1978, unter dessen Obhut die möglicherweise eingehendsten Untersuchungen, denen irgendein Artefakt jemals unterzogen worden ist, stattgefunden haben. Die internationale Gruppe von Wissenschaftlern, die daran teilnahm, repräsentierte einige der modernsten Institute der Welt:

  • Lockheed Corporation
  • US Air Force Weapons Laboratory
  • Brooks Institute, Oceanographic Services Incorporated
  • Los Alamos National Scientific Laboratory
  • Nuclear Technology Corporation
  • Oriel Corporation
  • New England Institute
  • US Air Force Academy
  • Jet Propulsion Laboratory
  • Sandia Laboratories
  • Santa Barbara Research Center ... und andere.

Jener Artikel, der in der Ausgabe des "National Geographic" vom Juni 1980 erschien, trug den Titel "Die Wissenschaft sucht das Rätsel des Grabtuches zu lösen". Hier sind einige Ausschnitte.

 


Dieses wohlgehütete Stück Leinen, ein Objekt der Verehrung für Millionen von Menschen, ist eines der wunderbarsten Rätsel der Neuzeit. Tatsächlich ist es zum Mittelpunkt einer intensiven wissenschaftlichen Untersuchung geworden, die sich wie ein Kriminalroman liest. ...

Der alles überragende Anhaltspunkt ist die bemerkenswerte Abbildung auf dem Tuch selbst, ein lebensgroßes, geisterhaftes Abbild eines nackten bärtigen Mannes mit langem Haar.

Das Gesicht , mit einem spukhaft gelassenen Ausdruck noch im Tode, würde als Kunstwerk seinen Meister loben. Der Körper ist anatomisch korrekt und trägt die entsetzlichen Wunden der Geißelung, Kreuzigung und Durchbohrung - möglicherweise durch Dornen und eine Lanze. Es scheint, als wäre es ein Portrait des Jesus von Nazareth, unheimlich präzise, wenn man es mit den Zeugnissen der Evangelien vergleicht. Tatsächlich glauben manche, dieses Stück elfenbeinfarbenes Leinen sei ebenjenes Tuch, das Joseph von Arimathäa vor nahezu 2000 Jahren unter und über den Leichnam Jesu gelegt habe. ...

 


Das Grabtuch erscheint zum ersten Mal in der Mitte des 14. Jahrhunderts auf der geschichtlichen Bühne, in der französischen Stadt Lirey. Sein Eigentümer war der berühmte Ritter Geoffrey de Charny, Seigneur de Lirey. Niemand weiß, wo und wie er zu der Antiquität kam, obwohl man von einer "Kriegsbeute" sprach. Robert de Clari, ein Historiker des vierten Kreuzzuges, hatte davon berichtet, 1203 in Konstantinopel ein Tuch gesehen zu haben, das "die Gestalt unseres Herrn" trug. Im folgenden Jahr, als die Kreuzritter die byzantinische Hauptstadt plünderten, war es verschwunden ...

Aus etwas vage erscheinenden Gründen übergab 1453 Marguerite, die Enkelin de Charnys, ihren wertvollen Besitz Louis, dem Herzog von Savoyen. ... Von jenem Tag bis heute war das Tuch im Besitz des Hauses Savoyen. Herzog Louis ließ eine eigene Kirche in Chambéry errichten, die Sainte Chapelle, in der das Tuch aufbewahrt wurde. ...

Ein Vorfall in Chambéry im Jahre 1532 erlangt heute besondere Bedeutung. In der Sakristei der Sainte Chapelle brach ein Feuer aus. Bevor das Tuch sichergestellt werden konnte, tropfte geschmolzenes Silber von dessen Aufbewahrungsschatulle auf das Tuch nieder und versengte die Ecken. Das Wasser, mit dem man das Feuer löschte, hinterließ große, unschöne Flecken. Glücklicherweise wurde der größte Teil des Bildes verschont. ...

1578 ließ der Herzog von Savoyen das Tuch über die Alpen in seine neue Hauptstadt Turin verbringen. ... Bis auf eine kurze Periode während des zweiten Weltkrieges blieb es dort bis heute. ... 1978 wurde das Grabtuch anlässlich des Jubiläums seiner Ankunft in Turin öffentlich ausgestellt. ...

Ich hatte mich schon seit langem mit Fälschungen befasst, schreibt der Autor, und mit den überraschend cleveren Methoden, mit denen die Wissenschaftler diese entlarven. Dieses Interesse führte mich nach Turin, um die vielleicht bedeutendste Reliquie der Christenheit unmittelbar in Augenschein nehmen zu können.

Der Autor beschreibt dann seinen ersten Eindruck von dem Tuch: Die Narbenlinien abdrücke der Brand- und Wasserflecken, die an das Feuer von 1532 erinnern, dominierten. Das Bildnis selbst, eine nebelhafte sepiafarbene Impression, schien ins Gewebe hinein zu verblassen, als ich es aus der Nähe betrachtete. Um Einzelheiten zu erkennen, musste man einen gewissen Abstand einhalten. Das "Blut" erschien dunkler als der Körper und war schärfer abgegrenzt: Spuren am Kopf und an den Armen, Flecken an der Seite, an den Handgelenken und den Füssen und eine Vielzahl von Striemen wie von einer Peitsche. Am Ende der Striemen erschienen solche Rissquetschwunden, wie sie das "flagrum", eine römische Geißel, hervorgerufen haben kann: seine Schnüre trugen an den Enden kleine Stücke aus Blei oder Knochen. Es war klar, dass die Figur auf dem Tuch eine gewalttätige und erniedrigende Behandlung erlitten hatte. Von meinem Standpunkt aus konnte ich nicht erkennen, ob das Tuch echt war oder eine Fälschung. Mit dieser Frage würden sich die Wissenschaftler auseinandersetzen.

 


Ober- und Unterkörper (vordere Ansicht)

Oberkörper, Unterschenkel und Füße
(hintere Ansicht)

 


Es war nicht die erste Begegnung des Tuches mit der Wissenschaft. 80 Jahre zuvor, im Jahr 1898, wurden die ersten Photographien der Reliquie angefertigt. Sie enthüllten das überraschendste der vielen Geheimnisse des Grabtuches.

Als der Photograph Secondo Pia seine ersten Plattennegative aus dem Entwicklungsbad nahm, um sie zu begutachten, hätte er sie beinahe vor Schreck wieder fallengelassen. Was er vor sich hatte, war nicht eine der üblichen wirklichkeitsfernen verwirrenden Negativabbildungen, sondern ein klares positives Abbild ...

Das Grabtuch erwies sich als Negativbild ... hunderte von Jahren vor der Erfindung der Photographie. Die Vorstellung, dass das Grabtuch eine Fälschung sein konnte, verlor auf einmal an Glaubwürdigkeit. Wie hätte ein mittelalterlicher Künstler ein Negativabbild fertigen können, und vor allem wozu?

 

 


... Dr. Pierre Barbet, ein bekannter französischer Chirurg, sah das Tuch und interessierte sich für die neuen Photographien, die 1931 von Giuseppe Enrie angefertigt worden waren. Barbet beabsichtigte, die anatomische Genauigkeit der Wundmale auf dem Tuch zu überprüfen, indem er mit Leichen experimentierte. Er fand bald heraus, dass Nägel in den Handflächen das Gewicht eines menschlichen Körpers nicht zu tragen vermögen. Andererseits würde ein Nagel im Handgelenk oder im Unterarm nicht ausreißen.

Diese Erkenntnis schien die Authentizität des Grabtuches zu bestätigen, denn die Wundmale der Nägel auf dem Tuch sind nicht in den Handflächen zu finden (wie wir es üblicherweise auf Kreuzigungsdarstellungen sehen können), sondern im Bereich der Handgelenke.
Es ist nahe liegend, dass ein mittelalterlicher Fälscher seinem Bildnis das zugrunde gelegt hätte, was er auf Gemälden gesehen hatte und wovon die Evangelien sprechen: Wunden von Nägeln in den Händen. Es ist unwahrscheinlich, dass er gewusst hätte, dass das griechische Wort für Hand [die die Evangelien verwenden] - "cheir" - auch das Handgelenk und den Unterarm einschließen kann.

... Archäologen, die ... im Jahre 1968 in Jerusalem einen Friedhof freilegten, ... fanden die Gebeine [eines anderen römischen Kreuzigungsopfers] ... Der Nagel, der in den rechten Arm getrieben worden war, hatte nahe dem Handgelenk einen klar definierten Kratzer und eine abgeschabte Stelle an der Innenseite des Speichenknochens hinterlassen. Die Archäologie hatte den medizinischen Beweis, dass das Bild auf dem Tuch korrekt war, bestätigt.

Bei den Blutspuren auf dem Tuch, die den Handwunden entstammen, sind zwei verschiede Abtropfwinkel zu erkennen.

Der Kreuzigungsopfer, um frei atmen zu können, musste sich mit den Beinen aufstützen. Dies war aber auf der Dauer zu anstregend und er sank immer wieder hinunter, wobei er wiederum kein Luft bekam.
Diese Kreislauf konnte, je nach allgemeine Stärke und Körperkondition des Opfers, einige Stunden oder mehrere Tage andauern. Zum Schluss war der Opfer zu schwach um sich aufzustützen und starb, in den meisten Fällen, an Sauerstoffmangel.
Stellte sich der Tod zu langsam ein, brachen die Römische Soldaten bei den Opfern die Beine. Somit war es ihm nicht mehr möglich sich aufzustützen und er starb an Erstickung.

"... damit nicht die Leichname am Kreuze blieben dem Sabbat über, ...
baten [Mitglieder der Synagoge] den Pilatus,
dass ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen wurden.
Da kamen die Kreigsknechte und brachen dem ersten die Beine
und dem andern, der mit ihm gekreuzigt war.
Als sie aber zu Jesus kamen und sahen,
dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht;

sondern der Kreigsknechte einer öffnete seine Seite mit einem Speer,
und alsbald ging Blut und Wasser heraus."

Johannes 19,31-37


Blut- und Wasserspuren auf
dem Leintuch von der
Lancewunde auf der Seite.
(l.o.; Vorderansicht
oben Hinteransicht)

(links)
Gerichtsmdeizinische
Darstellung der Wunde
auf der Seite.


"... eine Vielzahl von Striemen wie von einer Peitsche. Am Ende der Striemen erschienen solche Rissquetschwunden, wie sie das "flagrum", eine römische Geissel, hervorgerufen haben kann: seine Schnüre trugen an den Enden kleine Stücke aus Blei oder Knochen. ..."



Bis zu diesem Zeitpunkt war das Tuch fast ausschließlich auf Photographien studiert worden. 1969 jedoch, später nochmals 1973, wurde es den Experten ... gestattet, das Tuch selbst zu untersuchen ... Die Gruppe von 1973 machte Aufsehen erregende Entdeckungen. Unter anderem stellten sie fest, dass das Bild vollkommen oberflächlich ist. Es liegt auf den äußersten Faser des Gewebes und ist überhaupt nicht in die tieferen Schichten eingedrungen. Darüber hinaus konnten sie ermitteln, dass selbst unter dem Mikroskop keine Spur eines Pigments gefunden werden konnte. ...

Brandspuren

Rost

Blut

Bild

Max Frei, ein Schweizer Kriminologe, erhielt die Erlaubnis, ein Klebeband auf das Tuch aufzupressen, um Staub und andere Partikel für Laboruntersuchungen des Tuches zu entfernen.

Frei fand unter seinem Mikroskop 48 verschiedene Pollen ... Unter denen, die er identifizieren konnte, fand Frei erwartungsgemäß einige Pflanzen, die in Frankreich und Italien vorkommen. Darüber hinaus fanden sich sieben Arten von Pollen salzliebender Pflanzen, wie sie in salzreichen Regionen wie dem Toten Meer und manchen anderen Gebieten Palästinas und Anatoliens vorkommen. ...


Eine weitere Reihe von Entdeckungen basierte auf zwei kleinen Gewebefragmenten und einigen Fasern, die 1973 dem Tuch entnommen und einem international bekannten Textilexperten, Prof. Gilbert Raes von der Universität Gent in Belgien, übermittelt worden waren.

Einige Eigenschaften der Textilproben schienen auf das Heilige Land zu verweisen, und auf ein hohes Alter. Das Material ist Leinen, das allgemein im alten Palästina für Grabtücher Verwendung fand. Raes fand Spuren von Baumwolle einer nahöstlichen Sorte.

Das Webart ist Fischgrätmuster, in der Antike nicht unbekannt, obwohl die einfache Webart damals wesentlich weiter verbreitet war. Der Faden scheint handgesponnen zu sein, eine antike Technik. ... Schließlich ist anzunehmen, dass die Fäden vor dem Weben gebleicht worden sind; auch das ist eine Vorgangsweise, die in der Antike üblich war.

"... Das Webart ist Fischgrätmuster, in der Antike nicht unbekannt, obwohl die einfache Webart damals wesentlich weiter verbreitet war. ..."

[Es handelt sich also um einen Stoff die eher für die Bestattung eines reichen als einen armen Menschen verwendet wäre.]

"Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathea, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war.
Der ging zu Pilatus und bat ihm um den Leib Jesu. ...
Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand und legte ihn in sein eigenes neues Grab ..."

Matthäus 28,57-60

Das gegenwärtige wissenschaftliche Interesse für das Tuch in den vereinigten Staaten begann mit zwei jungen Wissenschaftlern der Air Force. ... Bereits1974 hatten sie damit begonnen, Enries Photographien intensiv zu studieren. ... Sie untersuchten die Bilder mit dem VP-8-Bildanalysator, einem hochentwickelten Gerät, das Bildintensität in vertikales Relief umwandeln kann.

Zu ihrer Überraschung fanden sie, dass das Bild auf dem Tuch genaue dreidimensionale Daten enthält, was bei herkömmlichen Photographien und Gemälden nicht der Fall ist. Mittels der Computerdaten konnten sie ein dreidimensionales Modell des Abbildes konstruieren.

(Mehr dazu siehe Artikel
Grabtuch / CyberMesh-Analyse)

Über die Turiner Untersuchung von 1978 schreibt der Autor: Vielleicht wurde niemals zuvor ein Gegenstand der Kunst oder Archäologie einer dermaßen sorgfältigen Untersuchung unterzogen. Die Wissenschaftler bombardierten die Reliquie mit ultravioletten und Röntgenstrahlen und suchten nach Fluoreszenzerscheinungen. Sie vermassen die Veränderungen dahingehend, wie das Abbild, das "Blut" und der Hintergrund Energie abstrahlten oder reflektierten, quer durch einen Breitenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Unter infraroter, sichtbarer, ultravioletter und Röntgenbestrahlung suchten sie nach den "Fingerabdrücken" der chemischen Struktur des Tuches.

Die Fluoreszenz unter Röntgenstrahlen kann beispielsweise Eisen und Kalium anzeigen, wie es in Blutspuren vorkommt, oder auch die Schwermetalle, die in Malfarben enthalten sind.

Andere Spezialisten photographierten jeden Quadratzentimeter des Leinens im Detail, rund 500 Aufnahmen mit verschiedenen Wellenlängen. Sie untersuchten es unter dem Mikroskop und machten Photomikrographen. Mit Klebeband und Vakuumgeräten entnahmen sie Spuren von Fasern, Staub, Pollen und anderen Partikeln für die Analyse. Sie lösten das Tuch vom hinterlegten Textil, um zu sehen, was auf der Rückseite war. Giovanni Riggi, ein Turiner Biologe, photographierte die Rückseite unter Verwendung von Faseroptiken und sammelte Mikropartikel. ...

Die Wissenschaftler berichten, dass die Fäden aus dem Bereich, der das Bild trägt, unter Vergrößerung eine gelbliche Färbung zeigen, die nur auf der äußersten Oberfläche der Fasern aufliegt. Die Färbung hat das Gewebe in keiner Weise diffundiert oder durchdrungen, ist nicht an den Seiten der Fäden herab geronnen und hat keine Rückstände zwischen den Fasern hinterlassen, wie zu erwarten gewesen wäre, wenn Pigmente aufgemalt oder aufgerieben worden wären.


Hier wird das Feuer des Jahres 1532 einen nützlich. Manche der Wissenschaftler meinen, dass eine Temperatur, die ausreichend war, das Gewebe zu verkohlen, auch eine ´Veränderung der Farbe von organischen Pigmenten oder Substanzen bewirkt haben müsste. Die Farbveränderungen müssten nahe den verbrannten Bereichen am stärksten sein. Im Gegensatz dazu ist die Gelbfärbung der Abbildung auf dem Tuch von einer bemerkenswerten Gleichförmigkeit, bis hin zu den Brandrändern; sie ist unverändert geblieben. Darüber hinaus hätte das Wasser, das auf das Tuch gegossen worden war, um den Brand zu löschen, Tinte zum Verfließen gebracht. Das ist offensichtlich nicht geschehen.

Im Lichte dieser Tatsachen haben sich die Wissenschaftler als Gruppe auf eine weitreichende Schlussfolgerung geeinigt. Der Chemiker Ray Rogers vom Los Alamos National Scientific Laboratory fasst sie zusammen: "Fast alle von uns sind jetzt davon überzeugt, dass es sich bei diesem Tuch nicht um ein Gemälde handelt. Abgesehen von einer kleinen Menge Eisenoxid konnten wir keine Pigmente finden. Und wir glauben nicht, dass entweder Flüssigkeit oder Bedampfung dieses Bildnis, das wir hier sehen, hervorgerufen haben könnte.

... verschiedene instrumentelle Untersuchungsergebnisse legen die Vermutung nahe, dass das Bildnis so etwas wie eine schwache Verbrennung sein könnte. Tatsächlich reagierte das Bild in unseren Tests in nahezu gleicher Weise wie die leicht verbrannten Stellen jener Teile, die durch den Brand im 16. Jahrhundert beschädigt worden sind.
Anders als Pigmente verändern Verbrennungen im Feuer nicht ihre Farbe. Verbrennungen kann man auch dem Wasser aussetzen, ohne dass sie verblassen oder zerrinnen.

 

Es ist noch immer nicht geklärt, welche Art von Verbrennung zu einer solch feinen Abbildung geführt haben kann, wie wir sie auf dem Grabtuch sehen. Ein merkwürdiger Seitenaspekt der Verbrennungshypothese ergibt sich aus den Forschungen von (Wissenschaftlern, die) bei dem römischen Historiker Plinius einen Bezug zur Verwendung einer Substanz namens"struthion" für das Waschen und Weichmachen von Textilien gefunden haben . Struthion war der klassische Name für das Seifenkraut "saponaria officinalis". Einige Quellen enthalten Hinweise darauf, dass die Weber des Altertums ihre Kettfäden mit Stärke versteift und das fertige Textil dann mit Saponaria ausgewaschen haben.

... Leinenmuster von ähnlicher Beschaffenheit wie das Material des Grabtuches wurden gewaschen; manche mit, manche ohne Saponaria. Dann wurden sie für kurze Zeit erhitzt. Die mit Saponaria behandelten Musterverbrannten wesentlich rascher und tiefgehender als die unbehandelten Exemplare. Daraus folgt, dass das Tuch, wenn es je mit Saponaria behandelt worden ist, für Verbrennungen jeder Art relativ anfällig war.

Aus noch einem anderen Grund ist Saponaria für uns interessant. Es ist für niedere Lebensformen giftig und daher ein Fungizid (Mittel gegen Schmarotzer/ Pilze). Das könnte erklären, warum das Tuch keine ersichtlichen Spuren von Moder oder Schimmel zeigt, obwohl es lange Zeit in feuchten und modrigen Kirchen aufbewahrt war."

Die wissenschaftliche Schlussfolgerung, die in diesem Artikel dargestellt wird, scheint also auf eine Energiequelle hinzudeuten, die von dem Kreuzigungsopfer ausging und die intensiv genug war, sein Abbild in das Tuch zu brennen.

[Eine Energie die etwa bei der "Auferstehung" entstehen konnte ?]

 

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