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Kein Tee ohne Pestizid-Rückstände
GLOBAL 2000 hat gemeinsam mit der AK Niederösterreich Schwarztees auf
gesundheitsschädliche Substanzen getestet. 33 Proben, von Earl Grey über English
Breakfast zu Darjeeling, wurden auf Rückstände von Pestiziden untersucht. Kein
einziger Tee war frei von Pestiziden. Die Mengen der Rückstände sind zwar für
KonsumentInnen nach derzeitigem Wissenstand nicht besorgniserregend, die
Auswirkungen der gefundenen Pestizid-Cocktails sind allerdings unklar. Für die
Umwelt und die ArbeiterInnen auf den Teeplantagen besteht auf jeden Fall eine
erhebliche Gefährdung.
Auswirkungen von Pestizid-Cocktails unklar
Dr. Waltraud Novak, Pestizid-Expertin bei GLOBAL 2000, zu den Ergebnissen: „Bis
zu 14 verschiedene Pestizid-Wirkstoffe haben wir auf den Tees gefunden. Die
nachgewiesenen Mengen sind zwar sehr gering, im Vergleich zu Obst oder Gemüse
zum Beispiel etwa zehnmal niedriger, aber über das Zusammenwirken solcher
‚Pestizid-Cocktails‘ ist noch sehr wenig bekannt. Viele der gefundenen
Substanzen stehen außerdem im Verdacht, krebserregend oder
fortpflanzungsschädigend zu sein.“ Bei zwei Tees wurde sogar der gesetzliche
Höchstwert eines Wirkstoffs überschritten. Die gefundene Substanz, Anthrachinon
genannt, wird allerdings nicht nur als Pestizid verwendet, sondern kann auch aus
Verbrennungsabgasen stammen. Bei der Trocknung und Fermentierung kann der
Schwarztee damit in Berührung kommen, wodurch sich erklären lässt, dass auf fast
80% der Tees dieser krebserregende Stoff gefunden wurde. Einige Tee-Hersteller
versuchen bereits, die Tee-Produktionsprozesse zu optimieren, und wie sich
zeigt, sind manche durchwegs erfolgreich, da auf 7 Tees gar keine Rückstände
dieses Wirkstoffes gefunden wurden. Sichere Produktionsbedingungen sollten zur
selbstverständlichen Praxis werden.
Geringe Gefahr für KonsumentInnen - Lebensgefahr für ArbeiterInnen
Unter den gefundenen Pestiziden waren auch viele, die in der EU schon seit
Jahren nicht mehr zugelassen sind, meist wegen gesundheitlicher oder
umwelttoxikologischer Bedenken. Trotzdem dürfen diese Stoffe in den
Produktionsländern weiter verwendet werden. Die betroffenen Substanzen wurden
zwar meist nur in Spuren gefunden, aber die Rückstände lassen erahnen, wie die
Praxis auf den Tee-Plantagen aussieht. Über 300 Schädlinge sind bei Tee bekannt
(Insekten und Schimmelpilze), und diese werden auf konventionellen Plantagen mit
einer Unzahl an Spritzmitteln bekämpft. Auf manchen Plantagen werden die
Pestizide sogar noch großflächig mit dem Flugzeug versprüht. Die ArbeiterInnen
müssen mit Wirkstoffen hantieren, die zum Teil lebensgefährlich beim Einatmen
sind. Täglich kommen die PflückerInnen mit den Rückständen dieser Gifte in
Berührung.
DI Helmut Bohacek, Ernährungs-Experte der Arbeiterkammer Niederösterreich, zu
den Arbeitsbedingungen: „Viele ArbeiterInnen hantieren ohne Schutzanzüge mit den
gefährlichen Substanzen, da sie diese von ihrem eigenen Lohn kaufen müssten.
Zertifizierungen für soziale Standards wie Fairtrade schreiben vor, dass
Schutzkleidung vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden muss. Aber nur 40%
der von uns untersuchten Tees wiesen solche Zertifizierungen auf“.
Strengere Maßnahmen zur Pestizid-Reduktion dringend nötig
Der intensive Einsatz von Pestiziden auf den konventionellen Feldern führt dazu,
dass Spuren von Wirkstoffen sogar auf Bio-Produkten zu finden sind, da die
Stoffe durch den Wind über weite Distanzen auf andere Plantagen verfrachtet
werden. Daher waren selbst die untersuchten Bio Tees nicht ganz frei von
Rückständen. Novak erklärt: „Im biologischen Anbau dürfen keine
chemisch-synthetischen Pestizide verwendet werden und Bio Tees waren auch etwa
zehnmal weniger mit Pestizid-Rückständen belastet als die konventionellen Tees.
Nicht verwunderlich, dass daher im Test nur Bio-Tees die Note „empfehlenswert“
erhalten haben.“
Als Tipp für KonsumentInnen empfiehlt das Expertenteam von AK NÖ und GLOBAL
2000: Kaufen Sie nur Tees aus biologischer Landwirtschaft, da im Bio-Anbau keine
Pestizide eingesetzt werden dürfen und die Belastung deutlich geringer ist. Wenn
der Tee noch zusätzlich eine Zertifizierung für soziale Standards aufweist,
können Sie sicher sein, dass es sowohl den ArbeiterInnen als auch der Umwelt
besser geht.
„Generell haben aber Gifte wie Pestizide in Lebensmitteln nichts verloren, und
die Hersteller ebenso wie die EU sind gefordert, hier vorsorgeorientierte
Maßstäbe zu schaffen. Auch der Handel ist aufgefordert, Verantwortung zu
übernehmen und KonsumentInnen genauso wie ArbeiterInnen zu schützen. Die
Lieferkette muss strengeren Prüfungen unterzogen werden und muss Umwelt,
Gesundheit und soziale Standards berücksichtigen. Wir fordern vom
österreichischen Einzelhandel: Macht den Tee fair und bio!“, so Novak
abschließend.
Dieser Test wurde im Rahmen des Projekts „Supply Cha!nge“ durchgeführt. Weitere
Infomationen finden Sie hier:
http://www.supplychainge.org/
Infos und Download:
Schwarztee-Test: Ergebnistabelle
Tee-Test: Pestizide und ihre Wirkung auf den Menschen
Tee-Test: Pestizide und ihre Wirkung auf die Umwelt (GLOBAL 2000)
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