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aus dem ganzheitlichen Lebensbereich
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11. Jänner 2017
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Aufrufe: 4145
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Neue Studie: Hoher Fleischkonsum senkt Lebenserwartung
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Rotes Fleisch verursacht Herzinfarkt und Schlaganfall - Obst und Gemüse
können negative Effekte von hohem Fleischkonsum nicht ausgleichen
Wien - Eine neue Studie aus Schweden weist nach, dass hoher Fleischkonsum die
Lebenserwartung deutlich senkt – unabhängig davon, wie viel an
gesundheitsfördernden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse sonst noch gegessen
wird. In einem Beobachtungszeitraum von 16 Jahren war die Sterberate bei
Personen, die durchschnittlich 117 Gramm Fleisch pro Tag aßen – das entspricht
in etwa zwei Wurstsemmeln oder einem Schnitzel –, um 21 Prozent höher als bei
Personen mit niedrigerem Fleischkonsum. Das Österreichische Akademische Institut
für Ernährungsmedizin (ÖAIE) rät daher zu einer deutlichen Reduktion des Konsums
von rotem Fleisch und insbesondere verarbeiteten Fleischprodukten wie Wurst und
Schinken auf maximal zwei bis drei Portionen pro Woche.
Schwedische Langzeitstudie mit rund 75.000 Teilnehmern: Konsum von täglich
mehr als 117 Gramm Fleisch erhöht Mortalitätsrate um 21 Prozent
Wissenschafter der Medizinischen Universität Karolinska Institutet in Stockholm
untersuchten über einen Zeitraum von 16 Jahren bei 74.645 Personen
unterschiedlicher Altersstufen die Auswirkungen des Fleischkonsums auf die
Lebenserwartung.[1] Dazu erhoben sie zu Beginn die Ernährungsgewohnheiten dieser
Personen und unterteilten sie je nach der Durchschnittsmenge an täglich
konsumiertem Fleisch in 5 Gruppen.
"Am Ende des Beobachtungszeitraums stellte sich heraus, dass die Sterberate in
der Gruppe mit dem höchsten Fleischkonsum (über 117 Gramm pro Tag) um 21 Prozent
höher lag als bei der Gruppe mit dem niedrigsten Fleischkonsum (unter 46 Gramm
pro Tag)", erläutert Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm, Präsident des ÖAIE.
"Insbesondere Todesfälle durch kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und
Schlaganfall traten bei Personen mit hohem Fleischkonsum deutlich häufiger auf."
Obst und Gemüse können negative Effekte von zu viel Fleisch nicht ausgleichen
Ebenfalls im Rahmen der Studie wurde untersucht, ob die Aufnahme von Obst und
Gemüse die negativen Auswirkungen von hohem Fleischkonsum ausgleichen könne.
"Hier kamen die Studienautoren zu dem Schluss, dass das eindeutig nicht so ist:
Die erhöhte Morbidität und Mortalität war bei allen Personen mit hohem
Fleischkonsum gleichermaßen gegeben", sagt Widhalm. "Das heißt also: Zwei
Wurstsemmeln oder ein Schnitzel am Tag reichen aus, um eine statistisch deutlich
geringere Lebenserwartung zu haben. Unabhängig davon, ob man sich sonst gesund
ernährt und viel Obst und Gemüse isst."
Empfehlungen des ÖAIE: Fleischkonsum deutlich reduzieren und
gesundheitspolitische Maßnahmen andenken
Das ÖAIE empfiehlt, den Fleischkonsum deutlich zu reduzieren und stattdessen
mehr gesundheitsfördernde Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Fisch und
Vollkornprodukte zu essen. "Pro Woche sollten maximal zwei Portionen frisches
rotes Fleisch wie Rind, Schwein oder Lamm gegessen werden. Verarbeitete
Fleischprodukte wie Wurst und Schinken sollten – wenn überhaupt – nur ein Mal
wöchentlich konsumiert werden, und auch das nur in geringem Ausmaß von maximal
50 Gramm", sagt Widhalm. "Alles, was darüber hinaus geht, ist erwiesenermaßen
gesundheitsschädlich." [2]
Gleichzeitig fordert das ÖAIE, auch auf gesundheitspolitischer Ebene gegen
nachweislich krankmachende Lebensmittel wie etwa Fleischprodukte und Fast Food
vorzugehen. "Die WHO fordert bereits seit Jahren, gesetzlich bindende Maßnahmen
wie Werberestriktionen umzusetzen. Eine entsprechende Resolution wurde bereits
2010 von 192 WHO-Mitgliedsstaaten unterzeichnet – auch von Österreich.[3] Es ist
eine Schande, dass in Österreich nach wie vor Millionen für die Fleischwerbung
ausgegeben werden, aber kein Cent für nachweislich wirksame gesundheitsfördernde
Maßnahmen und Forschung", so Widhalm.
Das Österreichische Akademische Institut für Ernährungsmedizin (ÖAIE) wurde 1996
auf Initiative des damaligen Präsidenten der Ärztekammer, Prim. Dr. Michael
Neumann, mit dem Ziel gegründet, Ärztinnen und Ärzte im Fach der
Ernährungsmedizin fortzubilden. Das ÖAIE ist interdisziplinär ausgerichtet und
vereint unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Kurt Widhalm Expertinnen und
Experten aus den Bereichen der Medizin, Psychologie, Ernährungswissenschaften,
Diätologie, Sportwissenschaften und Nahrungsmittelproduktion. Als führende
Fortbildungs- und Forschungs-Institution für Ernährungsmedizin in Österreich
richtet es regelmäßig wissenschaftliche Veranstaltung aus und publiziert
vierteljährlich das "Journal für Ernährungsmedizin". Weitere Informationen
unter: www.oeaie.org
[1] Andrea Bellavia, Frej Stilling, and Alicja Wolk: High red meat intake and
all-cause cardiovascular and cancer mortality: is the risk modified by fruit and
vegetable intake?,
http://ajcn.nutrition.org/content/early/2016/08/23/ajcn.116.135335.abstract
[2] Studie zu gesundheitsfördernden und gesundheitsschädlichen Lebensmitteln:
Dariush Mozaffarian: Dietary and Policy Priorities for Cardiovascular Disease,
Diabetes, and Obesity: A Comprehensive Review;
http://circ.ahajournals.org/content/133/2/187
[3] WHO Resolution WHA63.14:
http://www.who.int/dietphysicalactivity/marketing-food-to-children/en/ ,
Update 2016: http://dx.doi.org/10.2471/BLT.15.1586
(Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin (ÖAIE) )
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